Samstag, 1. Januar 2011

Der Pawlowsche Mensch

Vielleicht kennen einige meiner Leser das Experiment des russichen Forschers Pawlow, Pawlowscher Hund genannt. In einem mit dem Nobelpreis belohnten Versuch hat er einiges geleistet, um der Verhaltensbiologie einige Schritte weiter zu helfen.

Im Groben geht es um Folgendes: Ein Hund wird regelmäßig gefüttert und jede dieser Fütterungen wird mit einem akustischen Reiz verbunden, seien es die Schritte des Fütternden oder eine Glocke. Nach einiger Zeit kann man den Hund nur mehr mit dem akustischen Reiz konfrontieren, ohne das Futter bereitzustellen - trotzdem wird der Speichelfluss des Hundes unverändert ausgelöst, ganz so als ob das Futter da wäre.

Dieser bahnbrechende Versuch lässt sich oft auch auf den Menschen umlegen, es geht dabei um Verhaltensmuster. Ein Mensch, der eine Szene in einem Film sieht, die ihn anekelt wird sich vielleicht in Zukunft ekeln, wenn er den Soundtrack der Szene hört. Sieht man ein abschreckendes Bild, während man einen bestimmten Geruch riecht, wird in Zukunft der Geruch reichen, um das Bild in Erinnerung zu rufen.

Im Gegensatz zum Hund sind wir allerdings in der Lage, zu erkennen, wie uns unser eigener Verstand austrickst. Also sollte man der Meinung sein, dass wir den Effekt unterbinden können, einfach zu sich selbst sagen "Ich denke das jetzt nur, weil ich es mit etwas Erlebtem verbinde". Das Problem: Vermeiden kann man es trotzdem nicht.

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